Ferienhof Möller

Ein Ort zum gesunden Leben und Wohlfühlen – das ist der Bioland-Hof von Anette und Hans Möller im grünen Herzen Schleswig-Holsteins. Individuelles Wohlergehen und Gemeinwohl geben sich hier die Hand: Die Feriengäste finden Erholung, die Mitarbeiter werden fair beschäftigt, die Nutztiere genießen respektvolle Achtsamkeit und die Landwirtschaft wird umweltschonend betrieben. Nun sucht der Familienbetrieb die Unterstützung durch Geniessenschaftler, um die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit gemeinschaftlich abzusichern.

Hans Möller auf Augenhöhe mit dem Nachwuchs-Zuchtstier

Kontakt auf Augenhöhe ist dem Öko-Milchbauern und seiner Familie wichtig. Nicht nur im Umgang mit den Mitarbeitern, Kunden und Gästen des Hofes, auch mit den Tieren, aus deren Milch und Fleisch ein Teil des Betriebseinkommens erzielt wird. Die Qualität der Tierhaltung ist außergewöhnlich gut und geht in vielen Aspekten weit über die strengen Vorgaben des Bioland-Verbands hinaus. „Wir wollen immer besser werden, Schritt für Schritt“, erläutert Betriebsleiter Möller seine Haltung. Dabei zeigt sich deutlich, dass manche Verbesserungen einander begünstigen. So trennt der Milchbauer keineswegs die Kälber von ihren Müttern, wie es selbst auf den meisten Biobetrieben üblich ist. „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit der Haltung von Ammenkühen gesammelt und letztlich ganz auf eine Aufzucht der Kälber an der Seite ihrer Mütter auf der Weide umgestellt“, freut sich der Bauer. Das funktioniert nur deshalb gut, weil seine Rinder nicht die üblichen hochgezüchteten Turbomilchkühe, sondern genügsame und robuste Tiere sind. Ihre Vorfahren wurden in jahrhunderte langer Zucht an die Beweidung magerer Flächen angepasst. Das deutsche schwarzbunte Niederungsrind gilt heute als vom Aussterben bedroht. Hier lebt es wieder auf.

Seite an Seite mit ihrer Mutter wachsen diese Kälber auf.

Die an Nachhaltigkeit orientierte Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch alle Aktivitäten der Landwirtsfamilie. Als Hans Möller Anfang 2000 in der vierten Generation die Hofstelle von seinen Eltern übernahm, war er fest entschlossen: Sein Bauernhof soll fortan ökologisch bewirtschaftet werden und offen stehen für alle, denen eine am Gemeinwohl orientierte Landwirtschaft wichtig ist. Seine Frau Anette und er sanierten die über hundert Jahre alten Gebäude, richteten Ferienwohnungen ein und eröffneten einen Hofladen. Die Gäste suchen nicht nur Entspannung, sondern genießen auch den Kontakt mit der Landwirtschaft in ihrer schönsten Form. „Die Fragen unserer Besucher zu beantworten und ihnen landwirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären, sehen wir als eine wichtige Aufgabe für uns an“, erklärt Bauer Möller.

Dieses Kalb wächst an der Seite seiner Mutter auf.

Einer dieser Zusammenhänge, der vielen Stadtbewohnern heute nicht mehr bewusst zu sein scheint, ist für eine tiergerechte Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung: Milchprodukte sind nicht ohne Fleisch zu haben. Damit eine Kuh überhaupt Milch geben kann, muss sie zuvor ein Kalb gebären. Und jedes zweite Kalb ist männlich. Es ist damit für einen Betrieb, der alleine auf Milcherzeugung spezialisiert ist, nicht viel wert. Die meisten Milchbauern geben deshalb ihre Bullenkälber so früh wie möglich an spezialisierte Mastbetriebe ab. Oft genug zu Preisen, die nicht einmal die Kosten für den Tierarzt decken. Familie Möller will dieser Entwicklung ganz bewusst entgegen steuern. „Bei uns kommt kein Kalb mehr vom Hof“, zeigt sich Anette Möller entschlossen. Die männlichen Nachkommen der Milchkühe werden als Weideochsen im Freiland aufgezogen und führen dort ein ähnlich gutes Leben wie ihre Schwestern . Mit Hilfe der Geniessenschaft suchen Anette und Hans Möller Gleichgesinnte, die als faire Kunden genügend Wertschätzung mitbringen, dieses Projekt nachhaltig zu ermöglichen.