Tomaten suchen Paten

Die Franzosen des Barock nannten die rote Beere mit dem verführerischen Aroma liebevoll „pomme d’Amour“. Woher diese zärtliche Zuneigung rührt, wird verständlich, wenn man die reifen, auf echter Erde herangezogenen Früchte von Anne G. und Lars H. genießt. Am liebsten hätte man eine ganze Pflanze nur für sich allein. Geniessenschaftler können das haben!

Die gelernte Gemüsegärtnerin und Sonderpädagogin Anne und ihr Freund Lars haben unlängst auf der Hofkoppel des elterlichen Betriebes von Lars ein neues Gewächshaus gebaut. Denn die zarten Früchte der Tomatenpflanzen sind sonnenverliebt und mögen keine Regentropfen auf ihren Blättern. Unter dem lichtdurchlässigen Dacht reifen sie im Lauenburgischen Boden zu süßen Leckereien heran.

Gepflegt und genährt werden die rotwangigen Verwandten der Kartoffel nach ökologischen Richtlinien. Alle Ackerflächen der Hofstelle sind bereits nach den Vorgaben des Demeter-Verbands zertifiziert. Nur die väterlichen Schweineställe werden vom Altbauern noch konventionell bewirtschaftet, auch wenn sie schon um vieles bessere Bedingungen bieten als üblich. Für eine komplette Umstellung fehlte den Eltern jeglicher wirtschaftliche Spielraum. Bald steht die Hofnachfolge an. Bis dahin wollen sich Lars Hümme und seine Freundin mit dem Gemüseanbau ein neues Standbein aufbauen.

„In drei Jahren wird sich entscheiden, ob wir den Hof von Lars‘ Eltern gemeinsam weiter führen oder aufgeben müssen.“, sagt Anne G., die zurzeit noch als Sonderschulpädagogin arbeitet. Am liebsten aber würde sie die Erzeugung von gesunden Lebensmitteln mit der pädagogischen Arbeit verbinden. „Wenn wir genügend Partner aus dem Kreis unserer Kunden gewinnen, um den Gemüseanbau nachhaltig weiter zu entwickeln, könnte dieser Traum Wirklichkeit werden!“

Geniessenschaftler können als „Paten für Tomaten“ dafür sorgen, dass sich das neue Gewächshaus mit leckeren Früchten füllt. Und dass der Traum vom „Lernort Gemüsebeet“ sich erfüllen lässt.